Viele Katzenbesitzer kennen das Gefühl, wenn der geliebte Stubentiger nach einem Tag voller Abenteuer in der Nachbarschaft nicht pünktlich zum Abendbrot nach Hause kommt… Bei aller Liebe für den alten Streuner, allem Verständnis für seinen Drang nach Freiheit und Unabhängig-keit, bleibt doch immer ein flaues Gefühl in der Magengegend, bis das kleine Seelchen dann endlich wieder da ist.
So erging es uns jedenfalls immer wieder. Und nachdem trotz ‚verkehrsberuhigter’ Wohnlage bereits mehrere Mitglieder unserer kleinen Familie dem Straßenverkehr zum Opfer gefallen waren, die Anzahl unseres Mehrkatzenhaushalts auf ein für Nachbarn unzumutbares Maß angestiegen war und die Berichte über bei Kleidersammlungen verschwundene Katzen sich hartnäckig hielten, reifte der Gedanke, einen für alle Beteiligten verträglichen Mittelweg zu finden: den katzensicheren Garten.
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01.09.2007 - Tag 1 -
Zunächst war es nur eine vage Idee, aber die Pläne wurden schnell konkreter. Wir überlegten, wie wir bereits vorhandene Elemente in unseren Katzengarten einbinden konnten: So schließt der Garten zur linken Seiten mit Flechtzaunelementen ab, die bereits vorhanden waren und nur insofern verändert wurden, daß die alten 2 Meter hohen Pfosten durch höhere ausgetauscht wurden. Zur rechten Seite wurde die Wand unserer Garage zur Begrenzung. Die obere Seite des Katzengartens wird durch unsere Hauswand begrenzt.
Da der Sicherheitsaspekt ja der Hauptgedanke für das ganze Unterfangen war, haben wir lange überlegt, wie eine möglichst 100%ige Sicherheit erreicht werden könnte. Nach einigen Stunden Recherche im Internet und dem Besuch vieler Webseiten, auf denen Katzen-/Gartenbesitzer ihre Erfahrungen teilen, war klar, daß die meisten Elektro- oder Winkelaufsätze auf normale Zaun-elemente doch früher oder später von den Katzen überwunden werden. Also entschlossen wir uns den Garten zu allen Seiten, also auch oben, mit Katzennetz zu umspannen. Das von uns gewählte Netz ist von einer Firma die auch die bekannten Balkonkatzennetze herstellt. Für alle Interessierten kann ich sagen, daß sich die Frage nach einem Preisnachlaß durchaus lohnt, wenn man ein Netz in der Größe von 180 qm kaufen will…
Grundgerüst des gesamten Gartens sind also 3 Meter hohe Zaunpfosten, die mit handelsüblichen Schlaghülsen in die Erde eingelassen sind. Im Innenraum sind zusätzlich 10 Lärchenstämme und eine zufällig zum günstigen Zeitpunkt gefällte Kiefer in Beton eingelassen. Alle Naturhölzer haben wir vor dem Bau im mühevoller Handarbeit geschält. Die Stämme dienen natürlich als Klettermöglichkeiten für die Katzen, aber auch als Trägerkonstruktion für das Netz.
Viele, viele Tage später... - WE MADE IT... -
Um unseren geliebten Vierbeinern den Aufenthalt in Ihrem ‚Gefängnis’ so angenehm wie möglich zu gestalten, haben wir den gesamten Garten so angelegt, daß er dreidimensional genutzt werden kann. Das bedeutet, daß die komplette äußere Begrenzung durch einen in ca. 2,5 Meter Höhe befindlichen ‚Laufsteg’ abgewandert werden kann, der auch die inneren Elemente auf unterschiedlichen Höhen verbindet. Außerdem haben wir Blumenbeete, Leiterkonstruktionen und diverse Tunnelsysteme eingebaut, um ausreichende Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten für unsere Samtpfoten zu schaffen. Der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt…
Im Nachhinein können wir sagen: unser Projekt Katzengarten hat uns jede Menge Nerven, Schweiß, Tränen, Muskelkater, Geld und vermutlich mehrere Lebensjahre gekostet -
ABER der erreichte Seelenfrieden für Mensch und Tier ist unbezahlbar...
Einweihung 21. Oktober 2007...
Liebe Nachbarn, Freunde und Verwandte freuen sich mit uns über die Fertigstellung unseres kleinen KatzenFreizeitParks... (Danke für die Fotos, Christiane!)